Styles & Creativity #1

Styles & Creativity #1

Aus Rollschuhen gemixt mit Kreativität ergeben sich Styles. Persönliche, lokale oder auf Wettbewerb ausgerichtete. In den USA haben sich in der afroamerikanischen Community regionale Stile entwickelt, da es dort eine lange Tradition beim Roller Skaten und die Roller Rinks gibt, die dies ermöglichen.

Stilgebend beim kreativen Roller Skating ist die afroamerikanische Community. Warum gerade die afroamerikanische Kultur so viele innovative Skating-Styles hervorgebracht hat und wie dies auch die Musik beeinflusst hat, beschreibt ein Beitrag im Magazin >Electronic Beats. Die Bedeutung von Styles brachte die Stil-Ikone Coco Chanel auf den Punkt:

“Fashion changes, but style endures.” ― Coco Chanel

Hier sollen nun die derzeit wichtigsten Stile kurz vorgestellt werden.

JB
Ganz oben auf der Liste steht der “JB-Style”. Die Initialen “J” und “B” stehen für James Brown. Zum einen, das Skaten zu Brown’s treibende Funk-Musik und zum anderen die Art, wie er seine Musik in >Moves ausdrückte. Dies hat die Skater aus Chicago bei ihrem Stil beeinflusst, der durch komplexe Fußarbeit charakterisiert ist. “JB-Style” ist bei vielen Skatern außerhalb dieser Szene auch das Synonym für das Style Skating der afroamerikanischen Subkultur.

Brooklyn Bounce
Der New Yorker “Empire Roller Rink” war in den sechziger und siebziger Jahren ein Hotspot der Roller Skate Kultur und hatte eine Vorreiterrolle bei der Weiterentwicklung von Styles, darunter der Brooklyn Bounce- manchmal auch “Matrix oder Detroit Bounce” genannt. Eigentlich ein Stil aus Detroit, dem der kreative Schmelztiegel New York seinen eigenen Stempel verpasst hat. In einer globalen Metropole, wo Platz ein knappes Gut ist und auch die Rollschuhbahnen immer etwas kleiner waren als in anderen Regionen der USA, wirkt sich diese Begrenztheit auch auf den Skating Style aus. Die Skater bewegen sich tanzend und drehend paarweise umeinander auf einem kleinen Raum. Von außen sieht das zum Teil chaotisch aus, aber die Beachtung des Styles ermöglicht es auch, die Bewegungen der anderen zu antizipieren.

Trios & Trains
Gemeinsames Skaten ist auch bei “Trios & Trains” angesagt. Aneinandergereiht zu dritt, oder mehreren übernimmt der Skater rechts außen (der Bande zu) die Führung. Das Überkreuzen der Arme geht am einfachsten, wenn die rechte Hand der Person, die führt, die Rechte des mittleren Partners ergrift. Dieser reicht seine Linke dem Innen-Skater. Die freien Händer der Innen- und Außenskater vereinigen sich auf Taillenhöhe der mittleren Person. Die bei längeren Trains auftretenden Fliehkräfte sind enorm und verlangen den Skatern an den Außenseiten einiges an Kraft und Können ab.

Bill Butlers Jammin’
Der legendäre Bill Butler kreierte in der siebziger Jahren aus verschiedenen regionalen Stilen einen eigenen Jammin’ Style. Dieser basiert auf 11 Basic Moves, die kombiniert werden. Die Idee ist, dass dies ähnlich wie beim Squaredance eine gewisse Normierung der Figuren das gemeinsame Skaten fördert. Eigentlich sind es 33 Moves, die gelernt werden müssen, da beiden Außenpositionen und die Skater in der Mitte unterschiedliche Bewegungen haben. Im Video zeigt Bill Butler, zu erkennen an Stirnband und Weste, auf der Skateparty anlässlich seines 80. Geburtags seine Jammin’-Technik.

Snapping
Snapping ist populär in Washington D.C. und Baltimore. Die Moves bekommen die Unterstützung eines Skatepartners. Das ermöglichst dem aktiven Skater spektakuläre Schritte.

Fast Backwards
Aus Philadelphia und dem angrenzenden südlichen Teil von New Jersey stammt das “Fast Backwards”. Es wird rückwärts geskatend und der Speed aus dynamischen Scherenbewegungen geholt. An den Armen untergehakt in einer Reihe erlaubt das ein hohes Tempo immer an der Bande entlang.

Detroit Open House ‘Slide’
“Open House” ist einfach zu erklären. Schwung aufnehmen und diagonal möglichst kreativ in die Ecken sliden. Zwar ist das Prinzip leicht, aber die Durchführung schwer. Die Voraussetzung sind sehr harte Rollen, die das vertikal Sliden ermöglichen. Trotzdem bleibt die Balance des Körpers und der richtige Druck auf die Rollen ein Unterfangen, bei dem es die Skater aus Detroit es zu grandioser Klasse gebracht haben.

Backpackin’
Backpackin’ ist Couple-Skating. Eng, intim, sich rückwärts bewegend, die Partnerin im Schoß ihres Partners. Das Video der >It’s My Skatenight Crew erklärt das anschaulich…

Slow Walk
Slow Walker skaten bouncend mit kurzen Bewegungen der Skates, die aus der Hüfte kommen. Sieht easy aus, aber wer sich schon mal im Bauchtanz oder Hula-Hoop ausprobiert hat, kann erahnen, wie schwer es fällt, das locker “aus der Hüfte” zu machen.

Soweit ein paar Einblicke in Styles. Das könnte man noch ergänzen. Weitere Styles, Sub-Styles, Variationen, die Rolle der Musik, und mehr. Kommt.


Bis auf “SoulSkate Slidesshow2014” JB und Backpacking sind die Videos von mir bei verschiedenen Events in den USA aufgenommen worden.

Jay

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